häufige Fragen

Wissenswertes

Rund um die Kieferorthopädie gibt es viele Fragen, Meinungen und nicht zuletzt auch Gerüchte. Wir versuchen hier ganz kurz einige generelle Fragen zum Thema Kieferorthopädie zu beantworten.

In welchem Alter ist ein erster Untersuch beim Kieferorthopäden sinnvoll?

In der Regel wird Sie Ihr Hauszahnarzt oder Schulzahnarzt auf bevorstehende kieferorthopädische Probleme aufmerksam machen. Ein guter Zeitpunkt für eine erste Untersuchung ist nach Durchbruch der unteren 4 Frontzähne. Im Alter von 7-8 Jahren hat der Wechsel der Frontzähne im Unterkiefer und die zentralen Schneidezähne im Oberkiefer in der Regel stattgefunden. Prinzipiell gilt: Es ist zwar nie zu spät, aber manches ist deutlich einfacher, wenn man rechtzeitig beginnt kann.

Wie lange dauert eine Zahnstellungskorrektur?

Das hängt von diversen Faktoren ab: der Art und Schwere der Zahnfehlstellung, der Reaktionsbereitschaft der Gewebe und letztlich und ganz wesentlich von der Mitarbeit des Patienten / der Patientin. In manchen Fällen erweist sich eine Zwei-Phasen-Behandlung als sinnvoll. Viele Behandlungen dauern erfahrungsgemäss ca. 2-3 Jahre. Einfache Behandlungen können in weniger als einem Jahr beendet werden. Sehr Aufwändige Behandlungen sollten nicht länger als 4 Jahre dauern.

Was kostet eine kieferorthopädische Behandlung?

Die Kosten sind in erster Linie von der Problematik und der gewählten Lösung und dem Knowhow des Behandlers abhängig. Bei der Besprechung der geplanten Therapie werden wir Ihnen eine schriftliche Kostenorientierung abgeben. Wir verrechnen unsere Leistungen gemäss dem Schweizerischen Zahnärzte Tarif der SSO.
Bei schwerwiegenden Zahn- und Kieferfehlstellungen werden die Kosten der Behandlung durch die Invalidenversicherung bzw. durch die Grundversicherung der Krankenkasse gedeckt. Wir überprüfen bei jeder Behandlungsplanung die IV- bzw. KVG-Berechtigung.

Bei weniger gravierenden Fehlstellungen sind die Kosten durch die Patienten/Patientinnen, bzw. durch deren Eltern zu tragen. Die meisten Kinder- und Jugendlichen verfügen heute über eine Zahnzusatzversicherung, welche sich je nach Versicherungsmodell mit 50% oder mehr an den Kosten der Behandlung beteiligt. Solche Zusatzversicherungen sollten schon im Kindergartenalter abgeschlossen werden.

Wie oft finden die Kontrolltermine statt?

Bei herausnehmbaren Spangen etwa alle acht Wochen, bei festsitzenden zwischen vier und acht Wochen.

Welche Bedeutung hat mein Kind in der Behandlung? Kann es Verantwortung für den Behandlungserfolg übernehmen?

Ihr Kind steht bei uns im Mittelpunkt. Wir wollen ein persönliches Verhältnis zu Ihrem Kind aufbauen und stärken die Eigenverantwortung Ihres Kindes. Unser unermüdlicher Einsatz den Patienten/die Patientin zu motivieren, ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Wir wissen, dass gut informierte Patienten bessere Mitarbeiter sind.

Ist eine kieferorthopädische Behandlung schmerzhaft?

Nach der Abgabe einer neuen Apparatur und nach der Nachaktivierung können Spannungen verspürt werden. Die Zähne werden druckempfindlich und sind während 2 bis 4 Tagen nicht wie gewohnt belastbar. Die Kaueffizienz ist in dieser Zeit eingeschränkt. Durch die von uns gewählte Einstellung der Behandlungsmittel reduzieren wir diese Beeinträchtigung auf ein Minimum.

Werden die Zähne locker durch die Behandlung?

Es tritt sehr häufig auf, dass sich Zähne während der kieferorthopädischen Behandlung leicht locker anfühlen. Das ist normal und sollte Sie nicht beunruhigen. Es ist sogar ein notwendiger Begleitumstand Ihrer Behandlung, da sich nur erhöht bewegliche Zähne in ihre neue, korrekte Position bringen lassen. Die Zähne werden sich nach der Entfernung Ihrer Zahnspange wieder festigen.

Müssen heute immer noch bleibende Zähne gezogen werden?

Abgesehen von den Zähnen die gezogen werden, weil sie durch Karies stark zerstört sind, gibt es noch weitere Indikationen bei denen auf das Ziehen von Zähnen (häufig kleine Backenzähne sog. Prämolaren) nicht verzichtet werden kann. Mit einer Reihe von Hilfsmitteln (z. B. TopJet, Mini-Screws, Gaumenimplantat, Headgear, Approximale Schmelzreduktion) kann jedoch häufig so behandelt werden, dass auf die Entfernung von Zähnen (Extraktion) verzichtet werden kann. Andererseits darf nicht unerwähnt bleiben, dass in bestimmten Fällen durch die Extraktion von Prämolaren ein besseres Behandlungsergebnis schneller und schonender erreicht werden kann.

Die Aussage einiger Brackethersteller, dass mit ihrem System auf Extraktionen verzichtet werden kann, ist irreführend und unseriös. Die Behauptung gehört in die Kategorie Marketing-Gag. Die Entscheidung, ob extrahiert werden muss oder ob dazu Alternativen bestehen, wird von uns sehr genau überprüft. Die Grundlage für diese Entscheidung ist die individuelle Situation beim Patienten und nicht irgendein System oder eine «Behandlungs-Philosophie»!

Wachsen sich die Fehlstellungen nicht von alleine aus?

Spontane Stellungsverbesserungen werden teilweise kurz nach dem Durchbruch der Zähne beobachtet. Gelegentlich verbessern sich kleine Fehlstellungen von selbst. Als erfahrene Behandler warten wir wenn immer möglich diese Entwicklung ab. Es ist aber eher so, dass die meisten Fehlstellungen (wie Engstände, Tiefbisse, vorstehende Frontzähne) die Neigung haben, sich im Laufe des Lebens zu verschlechtern. Die dadurch entstehenden Probleme treten häufig erst dann deutlich in Erscheinung, wenn die körpereigene Regenerationsfähigkeit (jenseits des 30. Lebensjahrs) nachlässt. Eine rechtzeitige kieferorthopädische Behandlung ist also Prävention!

Verschieben sich die Zähne später nicht sowieso wieder?

Für die Stabilität der Behandlung ist einerseits entscheidend, ob das für den Patienten individuell richtige Konzept gewählt wurde und die Zahnbögen funktionell richtig zu einander gestellt worden sind. Nach Abschluss der aktiven Behandlung muss andererseits die richtige Stabilisierung (Retention) gewählt werden. Das Ergebnis wird mit auf der Zahninnenseite geklebten kleinen Drähten (Retainers) stabilisiert. Gelegentlich wird für ein Jahr nachts zusätzlich noch eine abnehmbare Spange (Retentionplatte) im Oberkiefer verwendet. Die kleinen, nicht sichtbaren Stabilisierungsdrähte an den Frontzähnen werden so angefertigt, dass sie ein Leben lang belassen werden können.

Allergien

Als Allergie (Fremdreaktion) wird eine überschiessende Abwehrreaktion des Immunsystems auf normalerweise harmlose Umweltstoffe (Allergene) bezeichnet, die sich in typischen, oft mit entzündlichen Prozessen einhergehenden Symptomen äußert.

Nickel ist eine der häufigsten Ursachen für Allergien. Typische Anzeichen einer Nickelallergie sind entzündliche Reaktionen der Haut im Kontaktbereich. Die Zunahme von Nickelallergien bei Kindern und Jugendlichen ist vor allem auf die vermehrte Verwendung von Modeschmuck, Ohrsteckern oder auf Piercings zurückzuführen. Kommt es nach Eingliedern einer kiefer-orthopädischen Apparatur zu einer allergischen Reaktion, beobachtet man äusserliche Hautveränderungen oder im Mund eine Rötung oder Schwellung der Schleimhaut (nicht verwechseln mit Entzündungen infolge ungenügender Mundhygiene).

Der Nachweis einer Nickelallergie erfolgt mit dem Epicutantest (Pflastertest) durch den Hautarzt. Bei nachgewiesener Nickelallergie planen wir eine kieferorthopädische Behandlung mit alternativen Materialien: z.B. Keramik- oder Titanbrackets und speziellen Behandlungsbögen.

Sehr viele Menschen leiden an einer Latexallergie, die juckende Hände oder Hautausschlag verursachen kann. Latex wird aus dem Kautschukbaum gewonnen. Dessen Saft enthält über 240 verschiedene Eiweiße, welche beim Menschen eine allergische Reaktion auslösen können. Wer an einer Latexallergie leidet, sollte den direkten Hautkontakt zu latexhaltigen Materialien meiden, um damit allergische Reaktionen wie Hautausschlag zu verhindern.

In unserer Praxis verwenden wir ausschließlich latexfreie Handschuhe. Für latexallergische Patienten stehen Latexfreie «Gummizüge» zur Verfügung.

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